Nikolaus seit 25 Jahren

Nikolaus

Seit 25 Jahren ist Jürgen Bacher – Batschi – als Heiliger Nikolaus im Auftrag unserer Kolpingsfamilie in Bobingen unterwegs.

Stolz führt uns Batschi in die Kleiderkammer des Heiligen Nikolaus. Im Keller des Laurentiushauses werden die Kleider und Utensilien, wie Mitra und Bischofsstab, aufbewahrt. Einträchtig hängen die bunten Mäntel und glänzenden Roben der Sternsinger und die edlen Gewänder von Nikolaus und warmen Mäntel des Ruprechts nebeneinander. Mit einem Glitzern in den Augen zeigt er auf die Schachtel mit seinem Namen, in der sein langer weißer Bart und Haarteile aufbewahrt werden. Er erinnert sich an seinen ersten Einsatz, da habe er vor lauter Nervosität vergessen die Geschenke zu übergeben. „Nikolaus, vergiss die Geschenke nicht!“, musste ihn der Ruprecht erinnern.

Angefangen hat der 52-Jährige als Fahrer, dann wurde er Ruprecht und seit 25 Jahren ist er nun Heiliger Nikolaus. Das ist die typische Laufbahn im Nikolausteam, denn so sammelt man Erfahrung und kann verschiedene Akteure erleben und beobachten. Vor den ersten Einsätzen gibt es einen Informationsabend für alle Neuen. Die Ehrenamtlichen erfahren, was inhaltlich wichtig ist und der ein oder andere Trick wird weitergegeben, wie man mit den Kindern umgeht oder sich mit Mitra und Stab bewegt. „Schon allein das Anziehen der Kleidung will gelernt sein und damit Treppen steigen erst recht“, erzählt der inzwischen erfahrene Nikolaus lachend.

Schon in früheren Jahren steckte viel Logistik und Aufwand hinter der Nikolausaktion. Durch Corona sind penible Planung und durchdachte Abläufe noch wichtiger geworden. Franz Handschuh ist schon seit mehr als 25 Jahren der Organisator, unterstützt wird er inzwischen von Hubert Geiger und Jürgen Bacher. Sie trafen sich Ende Oktober, um die Regeln für 2021 festzulegen, im November mussten sie diese dann nochmals anpassen. Die Resonanz der freiwilligen Helfer ist dennoch groß. „Alle freuen sich, endlich wieder aktiv zu werden“, verrät Batschi, nachdem im letzten Jahr die Besuche durch eine Videobotschaft und Briefe an die Kinder ersetzt werden mussten.

In diesem Jahr gilt die 2G-Regel für das gesamte Team von ca. 40 Engagierten. Zusätzlich führen alle im Vorfeld einen Schnelltest durch. Und sechs Tage nach Abschluss der Nikolausaktion erfolgt nochmals ein freiwilliger Selbsttest der Akteure. Außerdem werden die Hausbesuche nur im Freien durchgeführt. 

Was Batschi all die Jahre motiviert als Nikolaus unterwegs zu sein? „Die leuchtenden Kinderaugen und die Konzentration, mit der die Kinder musizieren oder ein Gedicht vortragen.“ Wichtig ist ihm, dass es um den Heiligen Nikolaus geht und es eine Abgrenzung zum amerikanischen Weihnachtsmann gibt. Nach seiner Erfahrung sind die meisten Familien sehr gut vorbereitet und der Nikolausbesuch wird dadurch zum feierlichen Erlebnis für Groß und Klein.