100 Jahre Gemeinschaft, Engagement und Verbundenheit

Jubiläum

2025 feiern wir unser doppeltes Jubiläum „100 Jahre Kolpingsfamilie und 50 Jahre Kolpingjugend“. Ein Höhepunkt war das Festprogramm am Sonntag, 30. März 2025 mit einem stimmungsvollen Festgottesdienst mit Generalpräses Msgr. Christoph Huber, dem Festakt mit kurzweiligen Grußworten sowie dem bunten Familiennachmittag.  

Feiert ein Verein im Jahr 2025 ein Jubiläum, dann befragen Festredner zur Inspiration gerne die KI. Das tat auch Generalpräses Msgr. Christoph Huber. Der ehemalige bayerische Landespräses kennt einige überregional engagierte Bobinger, doch ein Begriff, der im Zusammenhang mit unserer Kolpingsfamilie häufig genannt wird, war ihm neu: “tschambolaya”. Laut KI offenbar ein lokal gebräuchlicher Begriff.

Welch großartiges Engagement seit über 20 Jahren hinter diesem Partynamen steckt, das erzählte ihm eine kleine Abordnung gern bereits am Vorabend des Festtags. Nach einem Abstecher ins Eiscafé erhielt der Generalpräses exklusive Einblicke in die Jubiläumsausstellung und eine Kolping-Sightseeingtour, um unsere Kolpingsfamilie besser kennen zu lernen.

Eintrag ins Goldene Buch als Auftakt

Im Anschluss folgte ein feierlicher Akt im Rathaus. Bobingens Erster Bürgermeister Klaus Förster empfing Generalpräses Christoph Huber, unseren Vorsitzenden Sebastian Hornig, Jugendleiterin Veronika Hoffmann sowie den Diözesanvorsitzenden Robert Hitzelberger zum Eintrag ins Goldene Buch der Stadt. Eine besondere Ehre für alle anlässlich des Jubiläums.

Festgottesdienst mit eindrucksvollem Bannereinzug

Der Sonntag begann mit einem feierlichen Gottesdienst, der musikalisch von Chor und Band „Horizonte“ sowie von Tobias Drixler an der Orgel gestaltet wurde. Mehr als 20 befreundete Kolpingsfamilien waren unserer Einladung gefolgt und zogen angeführt von unserer Fahnenabordnung mit ihren Kolping- und Kolpingjugend-Bannern ein. Für viele Besucher ein erster Gänsehautmoment an diesem Tag.

In seiner Predigt rief Hauptzelebrant Msgr. Christoph Huber die Anwesenden zur „wohlwollenden Aufmerksamkeit füreinander“ auf. Er ermutigte mit seinen Worten alle sich weiterhin in Bobingen und darüber hinaus für eine gerechtere und solidarischere Gesellschaft zu engagieren.

Die tiefe Verbundenheit der Kolpingmitglieder mit den Idealen Adolph Kolpings zeigte sich eindrucksvoll beim Gabengang. So wurde u. a. ein Kreuz als Zeichen unseres Glaubens zum Altar gebracht, zwei neue Kolping-Altarkerzen sollen Licht für diese Welt sein und eine Weltkugel sowie das Bobinger Wappen stehen für die weltweite Verbundenheit und zugleich die Verwurzelung in Bobingen.

Grußworte an die mitgliederstärkste Kolpingsfamilie in Deutschland

Nach dem Gottesdienst zogen die Gäste hinter den Bannern zur orange dekorierten Singoldhalle. Nach einer willkommenen kleinen Stärkung führte die stellvertretende Vorsitzende Judith Hitzelberger charmant durch den Festakt. Musikalische Akzente setzte Jo Jasper, der Komponist des Kolpingliedes.

In den abwechslungsreichen Grußworten würdigten Vorsitzender Sebastian Hornig, unsere Jugendleitung, Vertreter des Bundes- und des Diözesanverbands, Präses Dominic Ehehalt sowie Bürgermeister Klaus Förster die Tatkraft und Vielseitigkeit der Kolpingsfamilie und gratulierten herzlich zum Jubiläum.

Walter Fehle, Mitglied des Bundesvorstands, ließ es sich nicht nehmen, seiner eigenen Kolpingsfamilie das Ehrendiplom des Bundesverbandes zu überreichen. Einem Verein, der, ohne konkret das Ziel zu haben, zur mitgliederstärksten Kolpingsfamilie Deutschlands herangewachsen ist. Den Erfolg und das Wachstum kann Fehle erklären: „Wir hatten und haben die Menschen, die sich unermüdlich kümmern, die Entwicklungen genau beobachten und auf Veränderungen reagieren, die Neues und Anderes ausprobieren, um gemeinsam aktiv eine positive Zukunft für die Kolpingsfamilie zu gestalten.“

Basis für die erfolgreiche Arbeit des Gesamtvereins ist unsere starke Jugendarbeit, die 1975 begann. Nachdem ein Jahr später auch Frauen aufgenommen wurden, entstand die heute so geschätzte familienhafte Gemeinschaft. In Reimform beschrieben Veronika Hoffmann und Johannes Heubeck die lebendige Gemeinschaft in den Gruppenstunden – aktuell gibt es 17 Jugendgruppen. Weiter erzählten sie von spaßigen Jugendausflügen, kräftezehrenden Helfereinsätzen und langen Partynächten in den vergangenen fünf Jahrzehnten. Seit Anfang der 2000er sind Promotionday, Jugendausflug und tschambolaya tragende Säulen, um Kinder und Jugendliche für Kolping zu begeistern.

Bei Kolping ist immer etwas geboten, so sieht es auch Bürgermeister Förster. Er ging darauf ein, wie sehr die Kolping-Veranstaltungen wie Maibaumfeier, Faschingsbälle oder Theateraufführungen das kulturelle Leben der Stadt seit einem Jahrhundert prägen.

Es folgte ein kurzweiliger Rückblick auf die vergangenen 100 Jahre, aufgelockert durch Fragen, wie zum Beispiel wie viele Ziegel beim Bau der Kolpingkapelle verwendet wurden oder wie die erste Jungkolpinggruppe hieß. Vor dem geistlichen Impuls und dem Mittagessen überreichte Sebastian Hornig dem Generalpräses als Gastgeschenk ein Modell der Kolpingkapelle aus dem 3D-Drucker sowie zwei Flaschen Jubiläumsbier.

“Vereinsgold”

Denn pünktlich zum Festakt wurde das eigene Jubiläumsbier „Vereinsgold“ angeliefert. ⁠Weizen und Märzen haben nicht nur ein schickes Etikett bekommen, Kolpingbruder und Brauingenieur Johannes Negele hat dafür zwei eigene Rezepturen entwickelt. Unterstützt wurde er dabei von einigen freiwilligen Testern. Gebraut und abgefüllt wurde bei Staudenbräu.

Familiennachmittag mit vielfältigem Programm

Der Nachmittag stand ganz im Zeichen der generationsübergreifenden Gemeinschaft: Die Erwachsenen tauschten bei Kaffee und Kuchen oder dem Jubiläumsbier Erinnerungen an gemeinsame Kolping-Erlebnisse aus. Musikbegeisterte besuchten einen Workshop von Jo Jasper und entwickelten ein eigenes Kolpinglied. Die vielen Kinder lachten ausgelassen beim Kinderschminken und bestaunten den Luftballonkünstler. Gemeinsam wurden Fotos in der Fotobox gemacht.

Jubiläumsausstellung gibt Einblicke in die Kolpinggeschichte

Darüber hinaus konnten die Gäste im kleinen Saal die Geschichte der Kolpingsfamilie auf verschiedenen Bannern nachlesen. Wie haben sich die Angebote im Laufe von 100 Jahren verändert? Da kamen bei den Älteren viele Erinnerungen hoch und bei den Jüngeren so manches Staunen, was vor ihrer Zeit schon alles geleistet wurde. Viele entdeckten sich auf den Fotos oder in Filmausschnitten wieder und zeigten dies gern ihren Kindern und Enkelkindern.

Zu den Exponaten der Ausstellung zählten viele verschiedene Kolping-T-Shirts aus den letzten Jahrzehnten, die ebenfalls viele Erinnerungen an gemeinsame Aktionen hervorriefen. An einem Stück Maibaum von 2019 wurden darüber hinaus alte Maibaumsymbole ausgestellt, darunter zwei restaurierte plastische Symbole, die schon den Maibaum 1929 zierten. Mit Blick auf die Zukunft gab es das detailverliebte neue Maibaumsymbol der Kolpingkapelle erstmals zu sehen.

Auch nach dem Festakt bleibt das Jubiläum lebendig. Die Ausstellung ist bis zum 30. Juni im Rathaus zu sehen, sodass auch die Bobinger Bürger die Möglichkeit haben, die Geschichte und die Angebote der Kolpingsfamilie zu entdecken. Außerdem stehen demnächst die Veranstaltungen rund um den Maibaum an und tschambolaya trumpft mit einer weiteren Party und besonderen Headlinern, wie der Spider Murphy Gang, auf.

Ein herzlicher Dank gilt allen Helfern und allen, die am Festakt teilgenommen haben, insbesondere den befreundeten Kolpingsfamilien, die mit ihren Bannerabordnungen die große Gemeinschaft Kolpings repräsentierten.